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Wohnen am Untersee

Zeitlose und generationenüberdauernde Fassade in Naturschiefer

Wohnen am Untersee in Fruthwilen
Die fertiggestellte Wohnüberbauung "Carus" auf der Anhöhe Fruthwilen ist drei natürlich geschliffenen Gesteinsfindlingen nachempfunden. Aus der Gestaltung der Baukörper und der Hanglage ergaben sich konstruktive Herausforderungen - mit einem eindrucksvollen Ergebnis.

Von der Landschaft geprägt
Die Hanglage der Wohnüberbauung bietet den Bewohner eine unvergleiche Rundsicht auf den Untersee. Unregelmässig verlaufende Linien und Flächen prägen die drei Baukörper in Fruthwilen. Der Eindruck natürlich geschliffener Baukörper ist von den Architekten beabsichtigt. Schiefer als Deckmaterial für Fassade und Dach sowie die Hanglage der Gebäude unterstützen diesen Eindruck, Rücksprünge kennzeichnen die Fassade, die Dächer neigen sich leicht zum Hang. 

Baukörper mit besonderer Geometrie
Eine massive Betonkonstruktion bildet das Tragwerk der Wohnbauten. Die Verkleidung in graugrünem Naturschiefer prägt die zeitgemässe Erscheinung und verstärkt das Konzept der Gesteinsfindlinge. Die Schindeln in Rechteckdoppeldeckung erzeugen gleichzeitig einen traditionellen Kontrast. Dass es sich bei den Elementen für Fassade und Dach zu einem Grossteil um Spezialanfertigungen handelt, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Auf Standardlösungen konnten wir bei den drei Gebäuden nur vereinzelt zurückgreifen. Um der besonderen Geometrie des Baukörpers und den damit verbundenen Anforderungen gerecht zu werden, wurden beispielsweise die Fensterzarge vor dem Einbau am Objekt getestet. Die Schieferschindeln an den Übergängen und Abschlüssen sind zudem in aufwendiger Handarbeit entstanden. 

Entwässerung als Herausforderung
Die Entwässerung der Dächer und der Fassaden erwies sich als eine Herausforderung des Projektes. Die Dichtigkeit der Gebäudehülle zählt schliesslich zu den höchsten Anforderungen am Gebäude. Neben den Spenglerarbeiten und der Bedachung führten wir die Fassaden und alle nötigen Unterkonstruktionen aus. Aufgrund vielfältiger Neigungsflächen wurde schliesslich ein fugenloses Unterdach ausgeführt. Neben entsprechender Abführung des Niederschlagswassers wird somit auch ein Schutz gegen Rückstauwasser erzeugt. Zudem sorgt eine herkömmliche Lattung für eine bessere Hinterlüftung im Fassaden-und Dachbereich. 
Die Spenglerarbeiten umfassten neben den Übergangsbereichen von Fassade und Dach und der Ausführung der Fensterbänke auch die Einbindung der Oberlichter in die Schieferebene sowie die Anpassung der Blechumrandung.

Modelle zur Kommunikation
Die von den Ausführenden angefertigten Konstruktionsmodelle dienten als ideale Kommunikationsmodelle unter den Beteiligten. Problempunkte liessen sich dadurch im Massstab 1:1 veranschaulichen. Die Gestaltung und die konstruktiven Lösungen mussten auf einen Nenner gebracht werden, um die Dichtigkeit und die Funktion des Gebäudes sicherzustellen. Das bedingte Kompromisse von der Architektur und der Technik. Die Lösungen entstanden jedoch stets im respektvollen Dialog. Das Resultat ist eine an der Umgebung integrierte Wohnüberbauung mit handwerklichem sowie planerischen Feinschliff.